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Berner Zeitung über die Schliessung des Kocherparks vor 25 Jahren
Im Gespräch mit Rahel Gall Azmat und Carl Müller von CONTACT, Stiftung für Suchthilfe
Ende der Drogenszene, Start der Wiederbelebung
STADT BERN Vor 25 Jahren löste der bürgerliche Gemeinderat die Drogenszene im Kocherpark auf – und lancierte so die rot-grüne Erfolgsstory.
Es waren Bilder, die man heute mit den Slums von Kalkutta oder Lagos verbinden würde, aber sie entstanden mitten in der Stadt Bern. Im Kocherpark nahe der City-West nistete sich ab 1991 die offene Drogenszene ein. Hunderte Abhängige aus der halben Schweiz tummelten sich in übelsten hygienischen Verhältnissen, nachdem sie in der Berner Innenstadt jahrelang von Standort zu Standort gejagt worden waren. Am 31. März 1992, wenige Monate bevor Rot-Grün in der Stadt das Zepter übernahm, setzte der damals noch bürgerlich dominierte Gemeinderat die Räumung des Kocherparks durch.
Seither wird die Bildung offener Szenen in der Stadt Bern konsequent bekämpft. Es dauerte zwar noch Jahre, ehe sich das heute gefestigte drogenpolitische Gleichgewicht zwischen Repression und Suchthilfe etablierte. Trotzdem kann man das vor 25 Jahren eingeleitete Ende der offenen Drogenszene verstehen als einen Grundstein für die städtische Aufwertung der letzten zwei Jahrzehnte.
Berner Zeitung, 30.3.2017
Wie die Drogenszene aus Berns Bewusstsein verschwand
Die Räumung des Kocherparks vor 25 Jahren bedeutete das Ende der offenen Drogenszene in Bern – und war der Startpunkt der bis heute andauernden städtischen Aufwertung. An das Drogenproblem erinnert man sich fast nur noch an Jubiläen.
Der 31. März 1992 war ein historischer Tag für die Stadtberner Politik. Der Gemeinderat verfügte auf diesen Termin die vorübergehende Schliessung des Kocherparks beim City-West, der während eines Jahres ein landesweit bekannter Treffpunkt Hunderter Heroinabhängiger war. Rund zwei Monate nach der Räumung des Platzspitzes in Zürich – wo sich der Drogenhotspot dann ins Lettenareal verlagerte – wurde die offene Drogenszene in Bern aufgelöst. Endgültig. Die von der Stadtregierung vor 25 Jahren verordnete Direktive, «öffentlich sichtbares Fixen und Handeln» konsequent zu unterbinden, gilt
de facto noch heute.
Berner Zeitung. 30.3.2017
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BZ 30.3.2017: Ende Drogenszene / Kocherpark vor 25 Jahren geräumt